Auszeichnungsfeier am 14. Juli 2023

 Foto: Kinder der Grundschule, Bürgermeister Roland Kaiser, Schulleiterin Evi Wandler, Ulrike Schira vom Staatlichen Schulamt, die Stellv. Naturpark-Geschäftsführerin Yvonne Flesch und MdL Hans-Peter Behrens (v. l.) freuen sich über die Auszeichnung.

Baden-Baden hat nun offiziell eine Naturpark-Schule

Baden-Baden (14.07.2023). Wie wird aus Trauben Wein? Welche Tiere leben im Wald? Und warum ist die Artenvielfalt wichtig? Diesen Fragen sind die Kinder der Grundschule Varnhalt/Neuweier in Baden-Baden auf den Grund gegangen. Mit zahlreichen Projekten hat die Schule die Voraussetzungen erfüllt, um die Auszeichnung „Naturpark-Schule“ zu erhalten.

Grundschule Varnhalt/Neuweier ausgezeichnet

Am Freitag überreichte die Stellvertretende Geschäftsführerin des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Yvonne Flesch, auf der Freilichtbühne Rebland in Neuweier die offizielle Urkunde und eine Plakette mit dem Schriftzug „Naturpark-Schule“ an die Schulleiterin der Grundschule, Evi Wandler. „Mit der Grundschule Varnhalt/Neuweier haben wir jetzt 21 Naturpark-Schulen im nördlichen und mittleren Schwarzwald. Vier weitere kommen in diesem Jahr hinzu. Im Stadtkreis Baden-Baden ist es die erste Naturpark-Schule“, sagt Flesch. „Die Naturpark-Schulen kommen bei Kommunen, Lehrkräften, Eltern und Schülern sehr gut an.“

Voll besetzte Ränge in der Freilichtbühne
„Wir haben gelernt, wie man Reben einpflanzt und sie pflegt“

Stadtwald mit allen Sinnen erkunden

Den Stadtwald unter die Lupe nehmen und mit allen Sinnen erkunden – darum ging es in der ersten Klasse. Bei Exkursionen lernten die Kinder die Tiere und Pflanzen im heimischen Wald kennen. In der Klassenstufe zwei ging es um die Themen Naturschutz und Artenvielfalt. Auch die Zweitklässler/innen nahmen den Stadtwald von Baden-Baden unter die Lupe. Sie bauten Nistkästen und Samenbomben. Beide Themenmodule begleitete das „Tandem Naturzeit“ von Gabriele Engler-Dietrich und Christine Schilling.

Kinder lernen Arbeit von Winzern kennen

Wie ein Jahr in den Reben verläuft, erfuhren die Kinder der dritten Klassenstufe vom Kellermeister des Baden-Badener Weinhauses am Mauerberg, Stefan Steinel. Im eigenen Schul-Weinberg in Neuweier am Gewann Heiligenstein lernten die Schülern die Arbeit von Winzern kennen. Steinel erklärte den Kindern der vierten Klassenstufe, was mit den Trauben nach der Weinlese passiert. Bei den Affentaler Winzern stellten sie gemeinsam Traubensaft her.

Baden-Baden ist starker Naturpark-Partner

Die Stadt Baden-Baden ist ein langjähriger und starker Partner des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Es gibt zahlreiche gemeinsame Projekte. Mit dem Städtischen Kindergarten Ebersteinburg und dem Kindergarten St. Elisabeth in Varnhalt gibt es bereits zwei Naturpark-Kindergärten in Baden-Baden. Auch touristisch ist einiges geboten: Mit dem Camp Grimbach gibt es ein Trekking-Camp im Stadtwald, in dem Wanderer legal mitten im Naturpark übernachten können.

Zahlreiche gemeinsame Projekte

Der Naturpark-Radweg führt durch die Bäderstadt. Und in Neuweier gibt es eine Naturpark-AugenBlick-Runde. Zudem bietet Baden-Baden zwei Naturpark-Wirte und eine Naturpark-Straußwirtschaft. Auch einen Naturpark-Markt gibt es im Stadtteil Steinbach am 15. Oktober. Baden-Baden ist zudem Teil der Bio-Musterregion Mittelbaden+, die der Naturpark als Lead-Partner begleitet.

Hintergrund: Das Konzept der Naturpark-Schulen

Kennzeichnend für eine Naturpark-Schule ist eine dauerhafte und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark und den Schulen. Das Konzept ist als Schulentwicklungsprogramm angelegt und trägt zur Profilschärfung der Schule bei. In Form "moderner Heimatkunde" werden die Schüler/innen für die Besonderheiten ihrer lokalen und regionalen Umgebung sensibilisiert und die Themen Natur und Kultur in der Schule nachhaltig verankert.

Gemäß dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung werden den Kindern dabei Gestaltungskompetenzen vermittelt. So können sie ihre Zukunft im Naturpark aktiv und eigenverantwortlich mitgestalten. Zentrales Anliegen ist es, den Schülern unterschiedliche Perspektiven auf lokale Themen wie Landschaft, Land- und Forstwirtschaft, Kultur, Brauchtum und Handwerk zu geben. Experten aus der Region wie etwa Förster, Landwirte, Imker, Kräuterpädagogen, aus Vereinen oder Privatpersonen bringen ihre Erfahrungen und ihr Wissen in den Unterricht ein und arbeiten eng mit den Lehrkräften zusammen.